Stehst du unter Druck? Dann lass mal Dampf ab!

von Lars Strempel  - Januar 13, 2025


Willkommen zu Leadership Deluxe, meinem Podcast zum Thema Führung. Mein Name ist Lars Strempel und das ist Folge Nummer 14. „Warum wir alle die gleichen Themen haben!“. Hallo und herzlich willkommen zu dieser Ausgabe und allen denen ich es noch nicht gesagt habe wünsche ich ein frohes Neues und gesundes Jahr 2025.

Es ist viel passiert im letzten Jahr und ich habe eine kleine Zusammenfassung erarbeitet, die mir bei meinen Coachings immer wieder auffällt. Deshalb lehn dich zurück und wäre entspannt zu. Vielleicht kennst du das eine oder andere Dilemma ja auch aus deinem Leben.

Wenn du meinen Podcast magst, dann aktiviere doch die Glocke, lass mir einen Kommentar da oder buche einen Termin auf meiner Webseite www.larsstrempel.com. Genug der schönen Worte, los gehts.



Warum du deine Grundbedürfnisse nicht ignorieren solltest

Wir haben oft das Gefühl, alles im Griff haben zu müssen – für meine Familie, Bekannte, Freunde, mein Team, die Vorgesetzten, das gesamte Unternehmen und oft für uns selbst. Doch was passiert, wenn dieser Anspruch an Perfektion an die Grenzen der Belastbarkeit führt? Psychologische Grundbedürfnisse wie Autonomie, soziale Anerkennung oder Sicherheit geraten in den Hintergrund, während Stress, Überforderung und emotionale Erschöpfung die Kontrolle übernehmen.

In dieser Folge werfen wir einen Blick auf typische Anzeichen, welche diese Grundbedürfnisse verletzt und schauen auf mögliche Lösungen, die angewandt werden können.

Denn: Selbstführung ist nur dann langfristig erfolgreich, wenn die mentale Gesundheit nicht auf der Strecke bleibt.


1. Du fühlst dich ständig überfordert

Psychologisches Grundbedürfnis:

Struktur und Orientierung: Menschen benötigen Klarheit über ihre Aufgaben und Prioritäten. Ein Übermaß an Anforderungen führt zu Desorientierung.

  • Erholung und Selbstfürsorge: Überforderung ist oft ein Zeichen dafür, dass das Bedürfnis nach Pausen und Regeneration ignoriert wird.

Meine Ansätze:

  • Prioritätenmanagement: Gemeinsam mit Freunden oder eine Coach wird ein realistischer Plan entwickelt, der Aufgaben priorisiert und Überforderung reduziert. Die „Eisenhower-Matrix“ oder ähnliche Tools können helfen, Wichtiges von Dringendem zu unterscheiden.
  • Selbstfürsorge stärken: Durch Übungen wie Achtsamkeitstraining oder die bewusste Planung von Erholungsphasen lernt die Führungskraft, auf sich selbst zu achten.
  • Kognitive Umstrukturierung: Überzeugungen wie „Ich darf keine Schwäche zeigen“, „Ich muss immer erreichbar sein“ oder „Ich muss funktionieren“ werden hinterfragt und durch realistischere Denkmuster ersetzt.

Praxis-Tipp:
Nimm dir jeden Morgen 10 Minuten Zeit, um deine Top-3-Prioritäten des Tages festzulegen. Frage dich: „Welche Aufgaben bringen mich und mein Umfeld am meisten voran?“


2. Konflikte schwelen, ohne gelöst zu werden

Psychologisches Grundbedürfnis:

Verbundenheit und soziale Anerkennung: Harmonie mit unserem Umfeld und das Gefühl, Teil eines funktionierenden Systems zu sein, sind essenziell. Schwelende Konflikte zerstören diese Grundlage.

Meine Ansätze:

  • Kommunikationstraining: Du kannst lernen, wie du Konflikte klar und respektvoll ansprichst, ohne Eskalationen zu fördern. Werkzeuge wie die „Gewaltfreie Kommunikation“ bieten hierbei wertvolle Unterstützung.
  • Emotionsregulation: Techniken wie Achtsamkeitsübungen oder Atemübungen helfen, in angespannten Momenten ruhig und klar zu bleiben.
  • Systemische Perspektive: Die Dynamik in deinem Umfeld wird analysiert, um Muster zu erkennen, die Konflikte fördern. Warum entstehen welche Emotionen und resultierend dann daraus die Reaktionen. Diese Erkenntnisse kannst du gezielt nutzen, um Lösungen zu entwickeln.

Praxis-Tipp:
Beim nächsten Konflikt, hörst zu aktiv zu, erkennst die Situation und verwendest Ich-Botschaften. Statt „Du machst nie…“ sagst du: „Ich habe bemerkt, dass wir unterschiedliche Vorstellungen haben. Lass uns das gemeinsam klären.“


3. Deine Entscheidungen werden oft hinterfragt

Psychologisches Grundbedürfnis:

Autonomie und Kompetenz: Wir alle haben das Bedürfnis, wirksam zu handeln und respektiert zu werden. Wenn Entscheidungen oft hinterfragt werden, leidet unser Selbstbewusstsein.

Meine Ansätze:

  • Selbstwertarbeit: Reflexion über persönliche Erfolge und Ressourcen, um das Selbstbewusstsein zu stärken.
  • Abgrenzung trainieren: Du kannst lernen, Kritik nicht als Angriff zu sehen, sondern als Feedback für dich und die Situation zu nutzen.
  • Führungskompetenz stärken: In Rollenspielen übst du, Entscheidungen klar zu kommunizieren und sie mit Überzeugung zu vertreten.

Praxis-Tipp:
Schreibe dir am Ende jeder Woche drei Dinge auf, die du gut gemacht hast. Das stärkt dein Bewusstsein für deine Fähigkeiten und Erfolge.


4. Keine Balance zwischen Strategie und Operativem

Psychologisches Grundbedürfnis:

Selbstbestimmung und Zeitmanagement: Wir brauchen das Gefühl, unsere Zeit sinnvoll und produktiv einzusetzen. Wenn operative Aufgaben dominieren und du aus dir selbst mehr strategisch bist geht dieses Gefühl verloren. Ebenso gilt es andersherum.

Meine Ansätze:

  • Zeitmanagement-Tools: Methoden wie die „Pomodoro-Technik“ oder die Nutzung von Zeitblöcken helfen, operative und strategische Aufgaben voneinander zu trennen.
  • Selbstreflexion fördern: Im Gespräch wird analysiert, welche Aufgaben delegiert werden können und wie du deine Rolle klarer definieren kannst.
  • Grenzen setzen: Eine grundlegend wichtige Technik ist das „Nein“-Sagen ohne schlechtes Gewissen. So bekommst du die Freiheit zurück selbst zu entscheiden wann du wirksam bist.

Praxis-Tipp:
Plane in deinem Kalender feste Zeiten für strategische und operative Arbeit ein und halte diese genauso konsequent ein wie Meetings.


5. Du nimmst Probleme persönlich und es belastet dich emotional

Psychologisches Grundbedürfnis:

Sicherheit und emotionale Stabilität: Wir müssen in der Lage sein, uns emotional abzugrenzen und belastende Situationen objektiv zu betrachten. Sonst reißt uns der emotionale Strudel mit.

Meine Ansätze:

  • Emotionsregulation: Übungen wie Reframing („Das Problem ist nicht mein Fehler, sondern eine Herausforderung für mich und uns“) helfen, die Perspektive zu wechseln.
  • Selbstmitgefühl stärken: Praktiken wie die Änderung von Glaubenssätzen („Es ist okay, Fehler zu machen. Ich tue mein Bestes.“) fördern einen liebevolleren Umgang mit uns selbst.
  • Externe Perspektive einnehmen: Im Coaching und in der Therapie wird geübt, Konflikte aus der Sicht einer neutralen Person zu betrachten, um emotional Abstand zu gewinnen.

Praxis-Tipp:
Wenn dich eine Situation emotional belastet, schreibe deine Gedanken dazu auf. Oft hilft es, die Emotionen zu sortieren und eine objektivere Sichtweise zu entwickeln.


Psychologische Grundbedürfnisse sind dein Fundament

Das Leben ist anspruchsvoll – und noch mehr, wenn psychologische Grundbedürfnisse wie Autonomie, soziale Anerkennung oder emotionale Stabilität nicht erfüllt sind. Überforderung, Konflikte oder Zweifel an der eigenen Kompetenz sind oft nur Symptome tieferliegender Herausforderungen.

Doch mit den richtigen Ansätzen – sei es durch Coaching, Therapie oder gezielte Reflexion – kannst du deine mentale Gesundheit stärken und so nicht nur dich selbst, sondern auch dein Umfeld besser verstehen und mit ihm umgehen.

Wenn du dich in einem oder mehreren dieser Anzeichen wieder erkennst, ist das ein Zeichen, innezuhalten und zu reflektieren. Gemeinsam können wir daran arbeiten, dass du deine Rolle mit Klarheit, Gelassenheit und Stärke ausfüllst.

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