Ziele richtig setzen – Nie mehr scheitern

von Lars Strempel  - September 30, 2024

Heute geht es um eines der wichtigsten Themen im Leben und besonders in der Führung: Ziele. Warum erreichen so viele Menschen ihre Ziele nicht? Was machen sie dabei falsch? Und noch viel wichtiger: Wie kannst du sicherstellen, dass deine Ziele nicht nur erreichbar, sondern auch klar und motivierend sind? Wir schauen uns heute an, wie du deine Ziele richtig formulierst, damit du am Ende auch das erreichst, was du wirklich willst.

Ziele oder Wünsche – Wo ist der Unterschied?

Ganz oft, wenn ich mit Führungskräften spreche – oder auch mit Freunden und Bekannten –, höre ich solche Aussagen wie: „Ich möchte gerne…“ oder „Es wäre toll, wenn…“. Das sind keine Ziele, das sind Wünsche oder Hoffnungen. Der Unterschied? An Zielen kannst du scheitern, an Wünschen nicht. Wünsche sind vage, sie bleiben im Raum stehen, ohne dass du dafür konkrete Maßnahmen ergreifst. Ziele hingegen sind klar definiert, sie haben einen Plan und du weißt genau, wie du sie erreichen kannst.

Hier ist das erste große Problem: Die meisten Menschen setzen sich nicht hin, um ihre Ziele sauber zu durchdenken. Vielleicht fehlt ihnen die Struktur, oder sie haben so etwas noch nie gemacht. Was aber wirklich entscheidend ist, ist die Klarheit darüber, warum du ein bestimmtes Ziel erreichen willst und ob es wirklich mit deinen Fähigkeiten und Werten übereinstimmt.

Die 8 Kriterien erfolgreicher Zielsetzung

Damit du deine Ziele richtig definierst und auch umsetzen kannst, gebe ich dir heute 8 Kriterien an die Hand. Mit diesen Kriterien kannst du jedes deiner Ziele auf den Prüfstand stellen, um zu sehen, ob es realistisch ist und ob du es auch tatsächlich erreichen kannst.

  1. Selbstinitiierbar: Dein Ziel muss etwas sein, das du selbst in die Hand nehmen kannst. Es darf nicht von anderen abhängen. Stell dir die Frage: Ist dieses Ziel etwas, das ich mit meinen eigenen Mitteln und Entscheidungen erreichen kann? Besonders als Führungskraft kann es sein, dass du von vielen Faktoren beeinflusst wirst, aber dein Ziel muss in deinem eigenen Einflussbereich liegen.
  2. Positiv formuliert: Vermeide negative Formulierungen. Statt zu sagen „Ich möchte weg von…“, konzentriere dich darauf, was du erreichen willst. Sag stattdessen: „Ich möchte dies und das erreichen.“ Wenn du dein Ziel negativ formulierst, lenkt das deine Energie in die falsche Richtung.
  3. Keine Vergleiche: Vergleiche dich nicht mit anderen. Wenn dein Ziel darauf basiert, besser, schneller oder erfolgreicher zu sein als jemand anderes, machst du dich abhängig von externen Faktoren. Dein Ziel sollte nur auf dich und deine eigene Entwicklung bezogen sein.
  4. Ökologisch: Dein Ziel muss mit deinen Werten, Fähigkeiten und deiner Persönlichkeit übereinstimmen. Es muss authentisch sein und dir erlauben, weiterhin du selbst zu sein. Denn nur so wird es langfristig und nachhaltig sein. Oft laufen Menschen Zielen hinterher, die eigentlich gar nicht ihre eigenen sind.
  5. Messbar: Das Ziel muss messbar sein, und zwar nicht nur in Zahlen. Natürlich, wir kennen alle SMART-Ziele, aber es geht auch darum, festzuhalten, wie du dich emotional und mental auf dem Weg zum Ziel fühlst. Wenn du Fortschritte machst, aber emotional nicht dahinterstehst, wird das Ziel schwerer zu erreichen sein.
  6. Sinnspezifisch: Du solltest dir dein Ziel visuell, auditiv und emotional vorstellen können. Stell dir vor, wie es aussieht, wenn du dein Ziel erreicht hast. Was hörst du? Was fühlst du? Diese Vorstellungskraft ist eine mächtige Methode, um dein Ziel noch klarer vor Augen zu haben.
  7. Klarer Kontext: Dein Ziel sollte auch in einen klaren Kontext eingebettet sein. Wo, wann und mit wem willst du dieses Ziel erreichen? Beschreibe dein Ziel so detailliert wie möglich, als wäre es bereits Realität.
  8. Erste Schritte in 72 Stunden: Setze die ersten konkreten Schritte innerhalb der nächsten 72 Stunden um. Das hält die Motivation hoch und sorgt dafür, dass du nicht nur träumst, sondern auch direkt ins Handeln kommst.

Beispiel: Die Führungskraft, die sich besser positionieren will

Stellen wir uns eine Führungskraft vor, die unzufrieden in ihrem Job ist. Sie fühlt sich von ihren Kollegen ausgegrenzt und nicht richtig wahrgenommen, obwohl sie fachlich fit ist. Ihr Ziel ist es, sich besser zu positionieren, um mehr Anerkennung zu bekommen. Wie könnte sie dieses Ziel nach unseren 8 Kriterien formulieren?

Ein mögliches Ziel könnte lauten:
„Ich werde in den nächsten drei Monaten an meinem Selbstbewusstsein arbeiten und regelmäßig in Meetings proaktiv meine Ideen einbringen, indem ich vorher klare Argumente vorbereite.“

Warum funktioniert dieses Ziel?

  • Selbstinitiierbar: Sie kann ihre Maßnahmen – wie die Vorbereitung und das aktive Einbringen in Meetings – selbst steuern.
  • Positiv formuliert: Der Fokus liegt auf der Verbesserung ihrer Position, nicht auf dem Bekämpfen von Mobbing oder dem Gefühl der Ausgrenzung.
  • Keine Vergleiche: Sie konzentriert sich nur auf ihre eigene Weiterentwicklung, ohne sich mit Kollegen zu vergleichen.
  • Ökologisch: Das Ziel passt zu ihrer Rolle und ihren Werten als Führungskraft.
  • Messbar: In drei Monaten kann sie überprüfen, ob ihre Beiträge in Meetings besser aufgenommen wurden.
  • Sinnspezifisch: Sie kann sich vorstellen, wie sie selbstsicher ihre Argumente vorträgt.
  • Klarer Kontext: Das Ziel betrifft ihre Arbeitssituation in Meetings mit ihrem Team und den Vorgesetzten.
  • Erste Schritte: Sie könnte innerhalb der nächsten 72 Stunden eine Liste ihrer Ideen für das nächste Meeting vorbereiten und ein Gespräch mit dem Vorgesetzten anberaumen.

Weitere Beispiele: Abnehmen, Sport oder Teamführung

Diese Methode der Zielsetzung funktioniert für alles, sei es für das Abnehmen, das Aufhören mit dem Rauchen oder die Weiterentwicklung deines Teams. Zum Beispiel könnte ein Ziel im Bereich Führung lauten:

„Ich werde in den nächsten sechs Monaten monatlich mit jedem meiner Teammitglieder ein 1:1-Meeting führen, um individuelle Stärken zu fördern und konkrete Maßnahmen zur Zielerreichung festzulegen.“

Auch dieses Ziel ist:

  • Selbstinitiierbar: Die Meetings kann die Führungskraft selbst organisieren.
  • Positiv formuliert: Der Fokus liegt auf der Entwicklung des Teams.
  • Messbar: Monatliche Meetings mit klaren Ergebnissen.
  • Sinnspezifisch: Sie kann sich die Gespräche und die Entwicklung ihres Teams gut vorstellen.
  • Klarer Kontext: Innerhalb der Abteilung, mit jedem Teammitglied.
  • Erste Schritte: Die Meetings können sofort geplant und terminiert werden.

Fazit: Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der klaren Zielsetzung

Die meisten Menschen erreichen ihre Ziele nicht, weil sie sie unscharf oder negativ formulieren. Wenn du deine Ziele jedoch präzise und positiv formulierst und sie selbst in die Hand nimmst, sind sie nicht nur realistisch, sondern motivieren dich auch, sie zu erreichen. Die 8 Kriterien helfen dir, deine Ziele klar zu definieren und die nötigen Schritte direkt umzusetzen.

Also, setz dich hin, überlege dir genau, was du erreichen willst und formuliere deine Ziele entsprechend. Und denk daran: Alles, was du nicht innerhalb der nächsten 72 Stunden umsetzt, ist kein wirkliches Ziel.

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